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Erste Hilfe bei Kindernotfällen

Ein umfangreicher Leitfaden für Eltern

 

Kinder sind neugierig, aktiv und voller Entdeckerdrang – genau diese Eigenschaften machen sie so einzigartig, aber auch anfällig für Unfälle. Deshalb ist es entscheidend, auf Notfälle vorbereitet zu sein. Hier findest du eine strukturierte Zusammenfassung der wichtigsten Maßnahmen und Tipps für Erste Hilfe bei Kindern.

Mutter trägt Tochter über eine Wiese.

Prävention ist der beste Schutz

Viele Notfälle können durch umsichtiges Handeln vermieden werden.


Wohnung kindersicher gestalten: Steckdosensicherungen, Treppenschutzgitter und kindersichere Aufbewahrung gefährlicher Substanzen.


Spielplätze prüfen: Vor dem Spielen die Geräte und Umgebung auf Sicherheit kontrollieren.


Grundsätze in Notsituationen

Ruhe bewahren: Panik hilft niemandem. Mit Besonnenheit agieren.


Kind beobachten: Liegt ein Kind am Boden und will nicht aufstehen, nicht drängen. Kinder wissen oft instinktiv, was ihnen gut tut.


Basishandgriffe:

  1. Kind ansprechen

  2. Kind berühren (ggf. leichten Schmerzreiz)

  3. Auf Lebenszeichen achten (Atmen/Brustkorbbewegungen, Schlucken, Husten, Spontane Bewegungen, ...) Keine Pulskontrolle.


Logische Schritte bei einem Notfall:

  1. Sofort einen Überblick verschaffen. Was ist geschehen?

  2. Mit lebensrettenden Erstmaßnahmen beginnen

  3. Helfer organisieren (Arbeit aufteilen)

  4. Notruf absetzen (112): Wo ist der Notfallort? Was ist passiert? Beschreibung der Verletzung. Erreichbar bleiben.

  5. Weitere Erste Hilfe (Telefonhilfe durch Leitstelle), Einweisung Rettung, Hubschrauber, ...


Kinder sind unsere Zukunft – in Notfällen zählt jede Sekunde, um ihnen die bestmögliche Hilfe zu geben.

Wichtige Lagerungsarten

Voraussetzung: Kind ist ansprechbar!

Ständige Beobachtung des Kindes!

  • Sitzen oder Liegen (gemütlich): Bei leichten Verletzungen aller Art

  • Flache Rückenlage: Bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzungen & Beckenverletzungen.

  • Oberkörper hochlagern: Bei Atemproblemen oder Brustkorbverletzungen.

  • Rückenlage mit angezogenen Beinen: Bauchverletzungen

  • Rückenlage mit leicht erhöhtem Kopf: Bei Kopfverletzungen.

  • Stabile Seitenlage: Für bewusstlose, atmende Kinder. Vorraussetzung: Atmung vorhanden Anleitung: Kind auf die Seite drehen (wenn möglich, gemeinsam mit Helfer). Kopf leicht überstrecken. Der Mund ist offen und sollte Richtung Boden zeigen. Kind eventuell zudecken. Laufende Überwachung des Kindes und Kontrolle der Atmung jede Minute.


Reanimation

Kind

  • vorerst 5 Initialbeatmungen

  • wenn keine Reaktion, dann fortsetzen mit

  • 30 x Herzdruckmasssage

  • 2 x Beatmung


Baby

  • Kopf nur leicht überstrecken.

  • 5 x vorsichtig beatmen

  • Danach 15 x mit zwei Fingern auf den Brustkorb drücken. Vorgang wiederholen, bis das Kind wieder atmet.



Erste Hilfe bei spezifischen Notfällen

Atemnot & Ersticken

  • Ursachen: Pseudo-Krupp, Fremdkörper, Rückenschläge.

  • Maßnahmen:

    • Bei Pseudo-Krupp: Kalte, feuchte Luft (Fenster öffnen, vor den Kühlschrank stellen, Dampf in der Dusche, feuchte Handtücher im Zimmer aufhängen).

    • Bei Fremdkörpern: Kind nach vorne beugen und zwischen die Schulterblätter klopfen.


Allergische Reaktionen

  • Symptome: Schwellungen, Atemprobleme.

  • Maßnahmen:

    • Kühlung mit lauwarmem Coolpad (nicht zu kalt!). Kühlung im Freien ist mit Moos, Erde oder Kieselsteinen möglich.

    • Notruf wählen, wenn Symptome nicht abklingen


Fieberkrämpfe oder epileptische Anfälle

  • Symptome: Körper krampft

  • Maßnahmen:

    • Umfeld sichern, Verletzungen vermeiden

    • Auskrampfen lassen. Nach dem Krampf stabile Seitenlage.

    • Zunge muss nicht fixiert werden.


Verbrennungen und Schürfwunden

  • Maßnahmen:

    • Kleinflächige Verbrennungen mit lauwarmem Wasser kühlen.

    • Keine Salben verwenden, stattdessen sterile Kompressen (z. B. Aluderm) mit der silbernen Seite auflegen und ein Dreieckstuch darüber


Verschlucken von Gegenständen

  • Maßnahmen:

    • Bei Babys: Kind auf die Knie legen, Kopf nach unten und zwischen die Schulterblätter klopfen.

    • Bei älteren Kindern: entweder fünfmal zwischen die Schulterblätter klopfen oder eine Faust auf die Magengrube legen, andere Hand darüber und von hinten nach oben drücken (Heimlich-Griff)


Verletzungen nach Stürzen

  • Maßnahmen:

    • mit einem Coolpad kühlen oder mit dem Dreieckstuch den verletzten Körperteil in eine Schonhaltung bringen.

    • Bei offenen Wunden einen Druckverband aus Wundauflage und einem zusammengelegtem Dreieckstuch machen und mit dem zweiten Dreieckstuch festbinden. So wird das Blut gestillt.


Vergiftungen

  • Maßnahmen:

    • versuchen, den Mund mit Wasser zu spülen, nicht schlucken lassen, nicht Erbrechen erzwingen

    • Seitenlage und Notruf +43 1406 43 43 tätigen oder Rettung rufen


Mutter hat Sohn auf dem Schoß.

Notrufnummern, die du kennen solltest

  • 144: Rettung und Notarzthubschrauber

  • 133: Polizei

  • 122: Feuerwehr

  • 112: Europäischer Notruf (Wenn kein Empfang oder PIN-Code nicht bekannt: Handy ausschalten, Handy wieder einschalten, kein PIN-Code sondern 112 eingeben)

  • +43 (0) 1 406 43 43: Vergiftungszentrale

  • 1450: Gesundheitsberatung

Erste-Hilfe-Ausrüstung

Für den Selbstschutz und zur Desinfektion:

5 Paar Einmalhandschuhe

1 Flasche Desinfektionsmittel oder Spray

Zum Kühlen aller Art:

1 Packung Kühlkompressen (oder Ähnliches)

Zur Ruhigstellung (Schienung):

2 Stück Sam Splint

Zur Blutstillung:

1 Packung Heftpflaster (verschiedene Größen oder zum Abschneiden)

5 Stück Mullkompresse Größe 5x5 cm

5 Stück Mullkompresse Größe 10x10 cm5 Stück Mullkompresse Größe 18x8 cm

Zur Fixierung (Blutstillung und Schienung):

3 Stück Peha-Haft Fixierbinde selbstklebend 8cm x 4 Meter

3 Stück elastische Mullbinde 6 cm x 4 Meter

2 Stück Dreieckstücher

Sonstiges:

2 Stück Alu-Rettungsdecke

1 Stück Verbandsschere

1 Stück Notfallbeatmungstuch

1 Stück Erste-Hilfe-Fibel

1 Stück Ablenkungsspielzeug (zB kleines Stofftier)

Weiterführende Tipps

  • Erste-Hilfe-Kurse für Eltern: Das Rote Kreuz bietet spezielle Schulungen an. Informiere dich unter www.roteskreuz.at.

  • Prävention durch Bildung: Sprich mit deinem Kind altersgerecht über Sicherheit.


Mit diesem Wissen bist du bestens vorbereitet, um in Notfällen ruhig und richtig zu handeln. Denn jedes Handeln ist besser als nichts zu tun.



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Hi, danke fürs Vorbeischauen!

Ich bin viel mit meinen meinen drei Kindern und meinem Mann unterwegs und teile wertvolle Ausflugstipps, umfangreiche Ideen für Kinderbeschäftigungen und Sachen aus unserem Alltag. Viel Spaß beim Lesen!

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