I hob an Vogel
- Alina Piglia
- vor 7 Stunden
- 4 Min. Lesezeit
Landwirtschaft mit Herz, Verantwortung und Transparenz

Hinter „I hob an Vogel“ steht eine Frau, die Landwirtschaft nicht nur betreibt, sondern lebt. Mit Leidenschaft, Idealismus und Mut geht sie ihren eigenen Weg – jenseits industrieller Normen und fern von Monokultur und Massenproduktion. Auf ihrem Hof entstehen Lebensmittel mit Wert, Begegnungen mit Sinn und eine neue Form der Verbundenheit zwischen Mensch, Tier und Natur.
Was ist „I hob an Vogel“?
„Transparente Landwirtschaft beginnt dort, wo Menschen wieder Teil davon werden.“ Gerda Rebitsch
Hinter „I hob an Vogel“ steht die Idee, Landwirtschaft wieder erlebbar zu machen. Statt anonymer Massenproduktion setzt der Hof auf Patenschaften, die Nähe schaffen und Bewusstsein fördern. Begonnen hat alles mit der Hühnerpatenschaft, mittlerweile ist daraus ein vielfältiges Konzept mit mehreren Projekten entstanden:
„I hob an Vogel“ – Hühnerpatenschaft
„I bee a fleißiges Bienchen“ – Bienenpatenschaft
„Be my Little Pony“ – Ponypatenschaft
„Be offline“ – die Hundewiese
uvm.
Das Prinzip bleibt bei allen gleich: Verantwortung übernehmen, regionale Kreisläufe stärken und einen Beitrag zu nachhaltiger Landwirtschaft leisten.

Landwirtschaft mit weiblicher Handschrift
Dieser Hof ist das Werk einer Frau, die die Dinge anders machen will. Sie stellt Fragen, wo andere längst Antworten gefunden haben. Sie glaubt daran, dass Landwirtschaft wieder menschlicher, transparenter und vielfältiger werden kann. Und sie beweist, dass echte Landwirtschaft mehr mit Fürsorge, Kreislaufdenken und Mut zu tun hat als mit Hektar und Ertrag. Hier wird nicht nach Schema gearbeitet, sondern nach Gefühl, Verantwortung und Naturprinzipien – inspiriert von der Permakultur, getragen von Intuition und geerdetem Wissen.
Vielfalt statt Monokultur
Am Hof leben Hühner, Enten, Gänse, Bienen, Hasen, Ponys und Schafe – eine bunte Gemeinschaft, die zeigt, dass Landwirtschaft auch ohne Spezialisierung funktioniert. Gearbeitet wird nach den Prinzipien der Permakultur: natürliche Kreisläufe werden genutzt, Böden geschont und Tierwohl steht an erster Stelle. Ziel ist es, ein landwirtschaftliches Modell zu schaffen, das nachhaltig, respektvoll und unabhängig von industriellen Strukturen ist.
Hühnerpatenschaft – das Herzstück von „I hob an Vogel“
Hühnerpatenschaft – der Ursprung der Idee
Die Hühnerpatenschaft ist das Herzstück von „I hob an Vogel“. Wer Pate wird, übernimmt Verantwortung für ein Tier und unterstützt damit Regionalität, Transparenz und artgerechte Kleingruppenhaltung. Die Hühner leben in kleinen Herden, haben Auslauf, Sandbäder und natürliche Rückzugsorte. Jedes Huhn bekommt einen Namen, einen farbigen Ring und kann jederzeit besucht werden. Die Eier stammen aus alten, gefährdeten Zweinutzungsrassen, die sowohl für die Eierproduktion als auch für Naturbrut geeignet sind – ein klares Zeichen gegen industrielle Hochleistung und Tierausbeutung. Die Eier sind direkt am Hof oder über einen Partnerbetrieb in Innsbruck erhältlich.
Alte Rassen statt Hochleistungshühner
Der Hof setzt bewusst auf alte Zweinutzungsrassen, deren Bestände teilweise vom Aussterben bedroht sind. Diese Rassen eignen sich sowohl zum Eierlegen als auch für die Mast, wodurch männliche Küken nicht getötet werden müssen. Das schafft Unabhängigkeit von Konzernen und ermöglicht Naturbrut, bei der Hennen ihre Küken selbst ausbrüten.

Patenschaftsmodelle mit Herz
„I hob an Vogel“ bietet mehrere Patenschaftsoptionen – je nach Interesse und Lebensstil:
Old Lady – die Hühnerpension
Für Menschen mit geringem Eierverbrauch oder Tierliebhaber, die alten Hennen ein schönes Leben schenken möchten. „Old Ladies“ sind Hühner, die kaum mehr Eier legen, aber hier ihren Lebensabend in Würde verbringen dürfen. Als Dankeschön gibt’s etwa alle zwei Wochen ein halbes Dutzend Eier.
Rette einen Bruder
Ein Projekt für alle, die ein Zeichen gegen die Tötung männlicher Küken setzen möchten. Die Hähne – oft als „nutzlos“ betrachtet – dürfen hier bleiben und Teil der Herde sein.
Vegane Tierpatenschaften
Auch für Menschen, die keine tierischen Produkte konsumieren, gibt es Möglichkeiten, das Projekt zu unterstützen. Patenschaften für Hähne oder „Old Ladies“ sind Ausdruck echter Tierliebe – unabhängig vom Nutzen des Tieres.

Weitere Projekte
Bienenpatenschaft – „I bee a fleißiges Bienchen“
Wer eine Bienenpatenschaft übernimmt, hilft, natürliche Kreisläufe zu erhalten. Die Patenschaft ist jenen vorbehalten, die bereits Teil eines anderen Projekts sind, etwa Hühner- oder Ponypaten. Zum Dank gibt es zur Erntezeit Honig und einen Gemüsekorb im Wert von 30 Euro aus dem hauseigenen biodynamischen Garten.
Ponypatenschaft – „Be my Little Pony“
Ein Herzensprojekt für Kinder: Durch eine Ponypatenschaft können Kinder ihr Patenpony regelmäßig besuchen, es pflegen und führen. Die Eltern bleiben von der Verantwortung einer eigenen Haltung entlastet. Die Patenschaft läuft über 12 Monate und kostet 29 Euro pro Monat (Geschwisterkinder zahlen 20 Euro). Auch Einzelstunden ohne Patenschaft sind möglich – hier lernen Kinder, Ponys zu putzen und zu führen. Für Paten anderer Projekte gelten ermäßigte Preise.
Neu: Alpaka-Spaziergänge im Matzenpark
Ein besonderes Highlight sind die neuen Alpaka-Wanderungen durch den Matzenpark beim Schloss Matzen. Gemeinsam mit den sanftmütigen Tieren spazieren Besucher durch den historischen Park – eine Erfahrung, die entschleunigt, erdet und ein echtes Stück Naturverbindung spürbar macht.
Die Spaziergänge eignen sich perfekt für Familien, Paare oder kleine Gruppen, die Ruhe, Nähe zu Tieren und Achtsamkeit suchen. Auf Anfrage werden auch private Führungen oder Kinder-Events organisiert – stets liebevoll begleitet und mit Fokus auf das Wohl der Tiere.

Kindergeburtstage & pädagogische Zusammenarbeit
„I hob an Vogel“ ist nicht nur ein Bauernhof – es ist ein Lernort.Kinder erleben hier, wie Lebensmittel entstehen, wie Küken schlüpfen, und was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Ob beim Kindergeburtstag am Hof, bei einem Schulprojekt oder einem Kindergartenbesuch – hier wird Landwirtschaft begreifbar gemacht. Ein Trampolin, Trettraktoren, Ponys und Kleintiere sorgen zusätzlich für unvergessliche Erlebnisse.
Urlaub mit gutem Gewissen – Tierpension am Hof
Wer in den Urlaub fährt, kann seinen Liebling in gute Hände geben. Der Hof bietet eine Urlaubsbetreuung für Kleintiere an.Die Tiere werden im Sommer im Freien und im Winter in geschützten Ställen untergebracht – inklusive Fütterung, Pflege und täglicher Betreuung.
Kosten: 70 Euro pro Woche und Hase (Pauschalpreise für längere Aufenthalte möglich).
Lebensmittel retten – „I hob an Vogel teilt fair“
Ein weiteres wichtiges Standbein ist die Lebensmittelrettung. Rund 50 % aller Lebensmittel weltweit landen im Müll – dagegen setzt der Hof ein Zeichen. Seit 2022 können gerettete Lebensmittel direkt am Hof kostenlos abgeholt werden. Wer diese Aktion unterstützen möchte, kann eine Hofpatenschaft übernehmen und damit aktiv zum Tierschutz und zur Lebensmittelwertschätzung beitragen.
Parken
Direkt vorm Hof gibt es Platz für 1 bis 2 Autos, ansonsten kann man in Brixlegg parken oder beim Schloss Matzen und zu Gerda hinüber spazieren.
Öffnungszeiten
Nach voriger Terminvereinbarung. Paten dürfen jederzeit den Hof betreten, ihre Tiere besuchen und sich gerettete Lebensmittel aus dem Häuschen beim Eingang abholen.
(Stand 2023)
Kontakt
Gerda Rebitsch
Innsbrucker Straße 1
6230 Brixlegg
Tel.: +43 650 25 73 454
Mail: gerda.rebitsch@gmx.at

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